Gemeinde Dohma

Mitglied des Sächsischen Städte- und Gemeindetages,
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Festplatz Dohma

Geschichtliches zu Dohma

Auszug aus
    "Historisch-Topografische Beschreibung der Amtshauptmannschaft Pirna"
bearbeitet und herausgegeben von
    Allfred Meiche
    Dresden 1927

Dohma

mit den einzelnen Häusern Bahretal und Steinsäge sowie dem Vorwerk (letzteres zum Rgt. Zehista gehörig); Dorf S. Pirna, SO. Dohna. Post: Zehista. Flur: zum Teil parzellierte Waldhufen mit aufgeteilten Allmendestücken; Dorf: Reihendorf. - Name: in Domyn 1315, 1316 (Orig. 2042, 2073); zeu der Dame um 1400 (CS. II 5, 104), Dame 1587 (Loc. 37913 Rep. XLVIII A. Dresden Nr. 271 Bl. 10); die Dhame 1483 (Cop. 40 Bl. 191), die Dhome 1492 (Cop. 55 Bl. 87), Dhoma 1548 (A B6 Bl. 1065b); - Thoma 1663 (Loc. 12470 der Rath zu Pirna etc. 1663 Bl. 3); Toma (auf Schenks Karte); die Hanne 1474 (Cop. 10 Bl. 118, 194, 197). Auf älteren Karten (Lehmann) auch irrtümlich Torna genannt; desgleichen Dohnaw im Ortsverzeichnis von 1590 (Biblioth. d. F A.). - D. gehörte ursprünglich zur Herrschaft Dohna (s.d.), später zur kurfürstlichen Pflege Dohna, seit dem 16. Jahrhundert zum A. Pirna. Frühzeitig bestehen auch Beziehungen zu Dresden. 1315 Juni 24. Friedericus marchio in Dresden monasterio in Suzelicz confert hospitale ante civatatem Dresden cum certis redditibus (Zinsen), dabei "in Domyn 5 solidos". , 1316 September 4. Withigo von Meißen bestätigt diese Schenkung. Um Michaelis 1400. "Czu der Dame heysset eyner Wynman, der gebit 12 gr." dem Hospital zu Dresden (CS. II, 5, 104). Um 1404 erhält "Hans Czschuczke, burger zu Dresden", den Lehnbrief über "4 sch. 41 gr. behemisch geldis" jährlich Zins "in dem dorffe zcur Dame in der pflege zcu Donyn gelegen, die vor von dem von Donyn gegangen habin". 1409 Heinricus Frisen und seine Lehnserben erhalten Köttewitz. Zinsen zu Poyritz et medietatem der Dame in districtu Donyn zu Lehen. 1414 August 12. Lehnbrief für die Gebrüder Hans und Heinrich Stupicz über (jene) 4 sch. 41 gr. 1 heller j.Z. ....zcu der Dame...und gerichte ubir lieb und gut", die sie schon zu Markgraf Wilhelms Lebzeiten gehabt. .....

..... 1652 Januar 8. tritt Kurfürst Johann Georg dem Amtshauptmann Johann Sigmund von Liebenau zu Langenhennersdorf und Zehista die Güter des Thomas Schlesiger und des George Stetzchen samt Jacob Schröters Garten und Georg Clausens und Hans Schleichers Häusel im Dorfe Dohma, (also den Amtsteil) "so seit 1634 öde und wüste gelegen" gegen 1000 fl. Besoldungsgelder nebst Ober- und Erbgerichten ab. 1657 Johann Siegmund zu Liebenau zu Zehista bittet "im Dorfe D. 2 Bauerguther, so seit ao. 1634 wüste gelegen und ganz verholzet sind" zur Erweiterung seiner Schäferei im "forweg Dohma", die ihm 1662 (s. Zehista) zu Erb- und Allodialgut gemacht werden. Ein Bauer "zur Dohma" gehört auch noch 1657 (s.oben zum Jahre 1583) mit Ober- und Erbgerichten zum Rgt. Rottwerndorf. 1693 Juli 15. erlangte das Dorf Dohma die Schriftsässigkeit. D. untersteht (1695) dem Mahlzwang der Zehistaer Hofmühle und (1699) dem Pirnaer Bierzwang, schänkt aber trotzdem Zehistaer Bier. - 1785. Der zum Rgt. Rottwerndorf gehörige Anteil von Dohma besteht aus 1 Einhüfer und 1 Gärtner.- Das ganze Dorf ist seit alters nach Ottendorf gepfarrt; z.B. 1501 und 1548. Es hat eigene Schule; nur das Vorwerk ist nach Zehista geschult. - Die Mühle zu D. mit 1 Gang am Quell- und Dorfwasser besitzt 1721 Georg Herfurth. - Größe: 1501 gibt es im Zehistaer Anteil von D. 16, im Amtsanteil 2 Ansässige. 1537 "das dorff die Doma" hat 4 Pferde. 1548 stehen unterm Rgt. Zehista 17, unterm Amte 2, unterm Dresdner Maternispital 1 Ansässiger mit zusammen 24 Hufen, wovon 20 unter Zehista, 3 unters Amt und 1 unters Hospital gehören. Im Anteil Zehista waren 1695 im ganzen 18 Anspänner, nämlich 2 Zweihüfner, 3 Anderthalbhüfner, 1 Eindreiachtelhüfner, 1 Eineinviertelhüfner, 5 Einhüfner, 2 Dreiviertelhüfner, 3 Halbhüfner und 1 Viertelhüfner; außerdem 5 Gärtner; der sog. "Amtsstrich" zählte 1 Hufe. Um 1825 gehörten zu Rottwerndorf 2 Häuser, zu Zehista (mit dem Vorwerk) 27 Häuser (Postlex. XV, 258). Um 1840 zählte man 1 Vorwerk, 14 Bauerngüter, 4 Gartennahrungen, 14 Häuslerwohnungen, 1 Mühle und geg. 200 Einw. (KG. Pirna S. 104). 1900 hatte D. in 73 Wohnhäusern 753 Einw. (davon 1 Haus und 5 Personen im Vorwerk). 1910 (mit dem Vorwerk und den Häusern Bahratal und Steinsäge) 888 Einw. 1919 waren nur 784 Personen ortsanwesend. - 1634 litt D. furchtbar unter der Kriegsnot (s. die wüsten Güter zum Jahre 1652, 1657), ebenso 1813, wo 9 Güter eingeäschert wurden (Postlex. XV. 259). - Insustrie. Der Ort hat heute Glasfabrikation und Sandsteinindustrie. Verkehr. Außer der Eisenbahnhaltestelle Dohma liegt in der Flur auch die Eisenbahnhaltestelle Großcotta. - Ein "Berneth von der Dome", der 1506 dem Franziskanerkloster zu Bautzen gebranntes Silber verkauft, stammt vielleicht von hier (NLM. 49 S. 42). Botanische Seltenheit: Nur hier (und im Kirchenholz bei Dohna) wächst noch auf einigen Eichen die in ganz Deutschland wohl nicht mehr vorkommende Riemenblume (Loranthus europaeus JacQ).....

 

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